Heute geht es für 3 Wochen mit Henrik ab nach Australien. Der grobe Plan ist es erst einmal für 3 Tage in Sydney zu sein, wo wir Flo, einen alten Schulfreund von mir, besuchen. Von dort fliegen wir nach Brisbane wo wir dann mit einem Mietwagen unsere Tour an der Ostküste bis hoch nach Cairns beginnen. Es wird diesmal sicherlich etwas touristischer als in Neuseeland aber ich freue mich schon sehr.
Meine Fotos sind bereits in der Sektion Fotos abgelegt.
Reiseroute
Anreise
Die Anreise dauert eine Ewigkeit und besonders Henrik hadert mit dem geringen Platzangebot im Flugzeug. Gegen 18 Uhr kommen wir in Sydney an und bekommen in unserem Hotel direkt ein Upgrade. Nice! Da wir Hunger haben rufe ich direkt Flo an, der mit dem Auto in unsere Nähe kommt. „Ich warte beim 7Eleven“ ist übrigens nicht sehr hilfreich, wenn man von der eigenen aktuellen Position aus bereits 3 verschiedene 7Eleven sieht. Wir fahren zum Hafen, essen etwas und quatschen über die bevorstehende Reise und Geheimtipps.
Tag 1: Sydney
Heute stehen wir früh auf und erkunden zu Fuß die Stadt. Erstes Ziel ist das Sydney Eye, ein hoher Aussichtsturm, von dem aus wir so weit das Auge reicht Meer oder Häuser sehen. Sydney ist echt riesig! Von dort aus geht es weiter durch Parks zum Opernhaus und zur Harbour Bridge. Auch interessant ist das Gründungsviertel „The Rocks“. Die Gegend wurde 1770 von James Cook entdeckt und diente später als Strafkolonie. Am Circular Quay essen wir ein Eis und dann gehts mit der Fähre rüber zu Manly Beach. Zum Baden ist es etwas zu frisch, aber es sind einige Surfer am üben. So schwer sieht das gar nicht aus… Bevor es zurück geht wandern wir noch etwas an der Küste entlang und durch alte Verteidigungsanlagen. Nach kurzem Zwischenstopp im Hotel treffen wir uns abends wieder mit Flo. Diesmal schaffen wir es in ein etwas besseres Restaurant am Hafen und wir probieren Kängurufleisch. Es schmeckt jedoch nicht bedeutend anders als „normales“ Fleisch. Flo erklärt uns noch wie wir morgen in die Blue Mountains kommen.
Tag 2: Blue Mountains
Mit dem Zug fahren wir heute von der Central Station in Sydney nach Katoomba in die Blue Mountains. Im Ort gibt es einen Verbindungsbus vom Bahnhof zum „Wandergebiet“. Ich überzeuge Henrik jedoch zu Fuß um den Ort herum zu gehen um etwas von der Gegend zu sehen. Im Nachhinein werden daraus 2 Stunden… Zumindest haben wir jetzt Teile des Ortes und der Natur abseits der Touristenpfade gesehen. In Katoomba können wir mit einer Gondel in den Regenwald hinab fahren, der sich in einem riesigem Tal, ähnlich dem Grand Canyon in grün, befindet. Der Wald ist beeindruckend und das Wandern macht Spaß. Wir suchen auch nach Koalas, können jedoch keine finden. Die sind aber auch ziemlich schwer zu finden, essen sie doch nur Eukalyptus und auch nur 2 der 41 Sorten. Wir machen uns auf den Weg zu einer Felsformation, genannt „Three Sisters“, und fühlen uns auf den kleinen Pfaden wie im Jurassic Park. Bei den „Three Sisters“ angelangt klettern wir wieder die Klippen hinauf, heraus aus dem Canyon und wandern noch am oberen Rand der Klippen zurück. Die Aussicht ist natürlich atemberaubend. Dann geht es mit dem Zug zurück nach Sydney, wo wir uns ein letztes Mal mit Flo treffen. Er erzählt uns, dass es im Hyde Park Possums und fliegende Hunde (Fledermausart) geben soll. Wir haben den Park schon mehrmals durchquert und können das kaum glauben. Also gehen wir alle drei nach dem Essen zum Park und nach einigem Suchen stellt sich heraus, dass Flo recht hatte. Die Possums sind nicht sehr scheu und lassen sich leicht anlocken.
Tag 3: Sydney & Bondi Beach
Heute fliegen wir nach Brisbane. Vorher geht es jedoch noch einmal zum Bondi Beach, der für seine Surfer und Haie bekannt ist. Das Wetter ist etwas stürmisch, so dass wir erst einmal in einem Strandlokal mit Innenraum frühstücken und danach noch etwas durch die Stadt laufen. Das Bussystem ist sehr gewöhnungsbedürftig, so dass wir mehr zufällig als geplant an den richtigen Orten ankommen. Der Flug nach Brisbane ist unspektakulär. Wir holen spät abends den Leihwagen ab und fahren zu unserm Hotel (Hilton), dass mitten im Stadtzentrum liegt. Die Parkgebühren im Stadtzentrum sind mit $56 pro Nacht leicht überzogen… und das sind noch die günstigen Parkplätze. Brisbane hat über 2 Millionen Einwohner, doch so spät abends unter der Woche ist es recht leer im Stadtzentrum, als wir uns noch etwas zu essen und trinken holen.
Tag 4: Brisbane, Surfers Paradise & Byron Bay
Heute geht es nach Byron Bay, einem der bekanntesten Surfer Hotspots an der Ostküste. Auf dem Weg machen wir noch einen Abstecher nach Surfers Paradise (ja der Ort heißt wirklich so). Trotz des Namens ist der Ort von den Wellen herr eher nicht so zum Surfen geeignet. Die Strandpromenade mit den Wolkenkratzern erinnert auch eher an Mallorca… Da ist Byron Bay deutlich kleiner und charmanter. Flo hat zwar vorgestern ein paar Stories von Haisichtungen in Byron Bay zum Besten gegeben, doch das hält uns nicht davon ab uns ein paar Boards auszuleihen und uns in die Wellen zu schmeißen. Dachte ich bei Manly Beach in Sydney noch, dass das nicht so schwer sei? Ich werde eines besseren belehrt! Trotzdem haben wir Spaß und fahren erst als es Dunkel wird wieder zurück nach Brisbane.
Tag 5: Brisbane & Australia Zoo
Unser Ziel für den heutigen Tag ist der Australia Zoo von Steve Irwin, bekannt durch seine Show „Crocodile Hunter“. Der Tag beginnt mit einer Krokodilshow, bei der ein Krokodil unter anderem die Todesrolle vorführt und beinahe ein unbeteiligter und zu neugieriger, unbeteiligter Vogel verspeist wird. Der Zoo ist auf einheimische Tiere spezialisiert, so dass wir auch noch Koalas, Schlangen, Emus, Cassiowarrys, Kängurus, Wombats und vieles mehr sehen. Die Koalas sind sehr knuffig, schlafen aber 90% des Tages, da der Eukalyptus den sie essen ein Nervengift enthält und sie viel Kraft brauchen um dieses abzubauen. Auch interessant sind die Cassiowarrys, welche hoch agressiv sind und einen lange Mittelkralle an ihren Füßen haben. Sie können aus dem Stand bis zu 2 Meter hoch springen und ihre Gegner mit dieser Kralle der Länge nach Aufschlitzen. Also immer schön Abstand halten… Es gibt auch ein offenes Gehege, in dem kleine Kängurus frei rumlaufen und gefüttert werden können. Wenn sie sich zurücklehnen und die Brust kraulen wirken sie schon fast menschlich.
Tag 6: Brisbane
Jetzt sind wir schon so lange in Brisbane, haben aber immer noch nicht richtig die Stadt erkundet. Das holen wir heute nach. Brisbane ist sehr schön und sauber. Es gibt sogar einen öffentlichen Pool im Park. Mit einer Fähre fahren wir den Brisbane River entlang und essen auf einem Straßenmarkt etwas außerhalb des Zentrums zu Mittag. Zurück geht es durch den botanischen Garten. Abends gibt es ein großes Feuerwerk am Fluss, dass wir uns angucken. Bereits gegen Mittag gab es Leute, die sich die besten Plätze gesichert haben. Auch wir finden uns am Fluss ein und warten drauf, dass es losgeht, als plötzlich ein Militärtransporter (Boeing C17 Globemaster III) im Tiefflug über den Fluss fliegt. Der Lärm ist ohrenbetäubend und man hat das Gefühl, dass die Erde bebt. Im ersten Moment ist uns etwas mulmig zu Mute, da er fast auf Höhe der Hochhäuser fliegt, doch so wie die Menge jubelt, muss das wohl geplant gewesen sein. Es ist der Start einer kleinen Luftshow vom australischen Militär. Es folgen auch noch F16 Kampfjets und Kampfhubschrauber, die die Menge unterhalten bis es Dunkel wird. Begleitet wird das ganze mit Musik. Mittlerweile scheint sich die halbe Stadt auf beiden Seiten des Flussufers versammelt zu haben. Das Feuerwerk selbst ist sehr imposant und wird von drei verschiedenen Positionen im Fluss aus und von einigen Hochhäusern aus gestartet. Als musikalische Begleitung dienen nicht nur Rocksongs, sondern auch Filmmusik wie Jurassic Park, Star Wars oder Indiana Jones. Sehr cool!
Tag 7: Sunshine Coast & Noosa
Unser heutiger Reisetag führt uns nach Hervey Bay, nahe Frazer Island. Das ist eine ganz schön lange Fahrt, doch wir machen unterwegs einen Halt an der Sunshine Coast zum zweistündigen Sonnenbaden. Das Resultat ist ein punktueller Sonnenbrand, da wir wohl nicht komplett flächendeckend eingecremt waren. Nächster Zwischenstopp ist der Ort Noosa, welcher auch eine Surferhochburg ist. Im Moment gibt es jedoch keine Wellen. So essen wir nur etwas am Strand und fahren weiter nach Hervey Bay, wo wir abend ankommen und im YHA Colonial Village übernachten. Direkt vor unserer Eingangstür ist eine Spinne und da für uns ja jede Spinne potentiell tödlich ist, achten wir penibel darauf sie nicht reinkommen zu lassen. Im Bad finden wir dafür noch einen Gecko. Der kann dann die Spinne fressen, falls sie doch noch reinkommt.
Tag 8: Fraser Island
Heute geht es mit der Fähre nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Die Aborigines nennen sie K’gari, was so viel wie Paradies bedeutet. Auf der Insel kann man nur mit Allradantrieb fahren, da die Wege aus Sand bestehen. Wir fahren mit einer Gruppe und unser erstes Ziel ist Lake McKenzie, ein Süßwassersee mit sehr klarem Wasser und feinem kristallinem Sand, der ganz sicher der Todfeind meiner Kamera ist. Wir schwimmen eine Runde und erkunden die Gegend. Die Fahrt mit dem Guide ist ein echtes Abenteuer, da es auf den Sandpfaden teilweise 20 Grad Gefälle gibt und der Wagen links und rechts an den Bäumen vorbeischrammt und schliddert. Der Großteil der Insel ist nämlich mit Wald bedeckt. Am Nachmittag machen wir noch eine kleine Wanderung über kleine Pfade durch den Wald und sehen das Netz einer giftigen Trichternetzspinne. Abends gehen wir noch etwas am Strand entlang und sehen einen Dingo.
Tag 9: Fraser Island
Statt Wald heißt es heute Strand. Der Strand ist unsere Autobahn und nur wenn kleine Creeks ins Meer münden müssen wir langsamer werden. Hier überschlage sich wohl viele Selbstfahrer mit ihren Autos, da sie zu schnell fahren und die kleinen Bäche nicht rechtzeitig sehen. Unser erstes Ziel ist das Maheno Shipwreck, welches 1935 hier strandete und während des 1. Weltkriegs als Lazarettschiff genutzt wurde. Bevor wir dort ankommen machen wir einen kurzen Stopp bei einigen kleinen Motorflugzeugen. Es gibt die Möglichkeit für $70 eine kleine Runde über die Insel zu drehen und beim Maheno Shipwreck wieder mit dem Bus zusammenzutreffen. Da muss ich nicht lange nachdenken und mache mich auf den Weg. Ich habe das Glück vorne neben dem Piloten sitzen zu dürfen. Außer coolen Fotos von mir habe ich hier auch noch eine hervorragende Aussicht. Der Strand ist unsere Start- und Landebahn, so dass wir parallel zu den Fahrzeugen anfahren. Da der Bereich nicht abgesperrt ist, ist es doch recht abenteuerlich. Der Blick von oben auf die Insel ist beeindruckend und man kann im Inselinneren mehrere Süßwasserseen und Dünen sehen. Wir sehen sogar eine Walmutter mit Jungem im Meer, bevor wir beim Maheno Shipwreck landen. Nach ein paar Fotos am Shipwreck geht es weiter zu den Champagne Pools, natürlichen Pools in denen man baden kann und Fische schwimmen. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Halt am Indian Head, der für die Aborigines heilig ist. Einen letzten Halt machen wir dann beim Eli Creek, wo wir auf aufgeblasenen Reifen den Fluss hinab treiben und etwas abseits das Skelett eines gestrandeten Babywals sehen.
Tag 10: Rockhampton
Wir wollen nach Airlie Beach, doch das ist weit entfernt im Norden, so dass zwei Transittage mit Zwischenstopp in Rockhampton notwendig sind. Rockhampton ist eigentlich nur für seine Rinder bekannt. Ansonsten gibt es nicht Spannendes zu berichten. Das größte Hightlight auf dem Bruce Highway ist unser Navi mit Ansagen wie „in 240km kommt eine Rechtskurve“. In Rockhampton waschen wir dann abends noch Wäsche.
Tag 11: Rockhampton
Heute gehts weiter nach Airlie Beach. Die Wäsche ist noch nicht komplett trocken, so dass wir sie auf den Rücksitzen des Autos zum Trocknen verteilen. Ein bisschen sieht unser Auto jetzt nach Familie Flodder aus, aber es ist ja zum Glück nur temporär und hier kennt uns ja niemand. Unterwegs erspähe ich noch ein paar wilde Kängurus. Normalerweise sieht man sie ja nur tot am Straßenrand liegen, da sie eine gefürchtete Unfallursache sind. Abends kommen wir in Airlie Beach an. Morgen wollen wir zwischen den Whitsundy Islands segeln, doch wir bekommen nur einen Trip für übermorgen, so dass wir morgen Jetski fahren. Abends essen wir noch beim Mexikaner.
Tag 12: Airlie Beach
Wir beginnen den Tag ganz entspannt auf der Liegewiese an einem öffentlichem Pool und genießen das gute Wetter. Gegen Mittag brechen wir dann zu unserer Jetski-tour auf. Die Wellen sind zwar etwas hoch, so dass wir bei Top-Speed sehr harte Schläge abbekommen, aber das ganze macht riesig Spaß. Wir fahren zu einem aufgelaufenen Schiff, das bereits am Verwittern ist und sehen auf dem Rückweg sogar noch in der Ferne eine Schildkröte.
Tag 13: Airlie Beach & Whitsunday Islands
Mit dem Segelboot Southern Cross geht es zu den Whitsunday Islands, einer Inselgruppe die aus 74 Inseln besteht, von denen nur 17 bewohnt sind. Als wir den geschützten Bereich der Bucht verlassen werden der Wind und die Wellen stärker und das Deck wird regelmäßig von peitschenden Wellen überzogen. Da hilft auch die ausgeteilte Regenkleidung nicht. Unser Ziel ist Whitehaven Beach, einer der weißesten Sandstrände der Welt, doch um dort hinzukommen müssen wir lange gegen den Wind kreuzen. Nach einiger Zeit beschließt unser Skipper, dass wir heute nicht nach Whitehaven Beach fahren, da es zu lange dauern würde und wir bei dem Gegenwind auch keinen Spaß daran hätten. Da machen wir natürlich erst mal lange Gesichter. Stattdessen fahren wir nach Hayman Island, die am nördlichen Ende der Inselgruppe liegt. Dort Ankern wir in einer geschützten Bucht und setzen mit einem kleinen Beiboot an den Strand über. Der Strand besteht aus angespülten abgestorbenen Korallen und wir können, ausgestattet mit Schnorcheln, Flossen und Stinger Suit (Schutz gegen Würfelquallen, die sind aber so klein, dass man sie eh nicht sieht, also lohnt sich das umgucken nach ihnen nicht) eine Runde schnorcheln und uns das Riff angucken. Danch kletter ich noch etwas in den Felsen herum bevor es mit dem Segelboot wieder zurück nach Airlie Beach geht. Dort beschließen wir noch etwas länger zu bleiben und buchen für übermorgen einen Trip mit einem Speedboat (900PS) nach Whitehaven Beach. Morgen machen wir dann halt einen faulen Pausetag. Urlaub soll ja auch ab und an entspannender Urlaub sein, habe ich mal irgendwo gehört.
Tag 14: Airlie Beach
Heute frühstücken wir wieder ganz gemütlich. An Toast mit Rührei zum Frühstück könnte ich mich gewöhnen. Den ganzen Tag liegen wir faul am Ufer herum, essen Eis, lesen Bücher oder durchstöbern die Souvernirshops. Ich suche ja einen Boomerang, habe aber bisher noch keinen passenden gefunden. Heute ist das Finale der National Rugby League. Es spielen die Brisbane Broncos gegen die Townsville Cowboys. Wir haben für heute keinen Platz mehr im YHA bekommen und sind deshalb in einem Motel im Vorort. Dort gibt es aber eine große angeschlossene Bar, in der wir das Finale gucken. Die Regeln erschließen sich uns relative schnell. Bis zur letzten Sekunde führen die Broncos, als die Cowboys in der letzten Sekunde noch den Ausgleich erzielen. Und zwar wirklich in der letzten Sekunde. Da tobt die Bar! Die anschließende Conversion, die den Sieg bedeutet hätte vergibt der Schütze jedoch. Später gelingt den Cowboys dann aber doch noch der Sieg. Ich bin ja eigentlich mehr für die Broncos. Das Publikum ist zwar gemischt, aber tendentiell doch eher für die Cowboys, was daran liegt, dass Townsville nicht so weit entfernt ist.
Tag 15: Airlie Beach & Whitsunday Islands
Whitehaven Beach wir kommen, die Zweite! Jetzt aber! 900 PS stellen heute sicher, dass wir egal was für Wind ist, am Ziel ankommen. Speedboat fahren ist wie Achterbahnfahren. Bei jeder Welle spürt man den kurzen Moment der Schwerelosigkeit bevor das Boot wieder gnadenlos hart in die Welle einschlägt. Wir fahren durch die Hook Passage und passieren Hook Island und Whitsunday Island, die Hauptinsel der Inselgruppe. Bevor es nach Whitehaven Beach geht machen wir noch einen kurzen Stopp auf der Border Island und schnorcheln eine Runde. Weiter geht’s nach Whitehaven Beach. Der Strand ist wirklich extrem weiß und fein und unglaubliche 7km lang. Vor dem Mittagssnack gehen wir noch etwas barfuß am Strand entlang und entdecken eine angespülte Qualle. An unserm Mittagsessensplatz lungern bereits einige Lizards rum, die erstaunlich schnell werden können, wenn es ums Essen geht. Nach der Stärkung machen wir noch einen kurzen Bushwalk hoch zu einem Aussichtspunkt. Die Pfade durch die Insel sehen aus als wären hier alle Szenen aus Fluch der Karibik gedreht worden. Traumhaft! Auch die Aussicht von oben ist atemberaubend. Hier könnte ich wirklich mehrere Tage verbringen. Irgendwann ist es aber Zeit wieder zurückzufahren und auf dem Rückweg zeigt uns der Bootsführer eine Stelle am Ufer der Insel die nur 10km von unserer Ankerstellte entfernt ist an der es angeblich die höchste Konzentration von Krokodilen, Schlangen und Tigerhaien in Australien geben soll. Zurück in Airlie Beach fahren wir direkt nach Townsville, machen jedoch unterwegs noch einen Stopp um die Sterne zu fotografieren, da 50km von jeder Ortschaft entfernt, mitten in der Nacht, die Sicht einfach atemberaubend ist.
Tag 16: Townsville & Mission Beach
Heute ist wieder einer dieser Transittage. Wir wollen heute bis nach Cairns hochfahren und unterwegs einen kurzen Stopp in Mission Beach machen. Kurz vor Mission Beach tauchen dann auf einmal Warnschilder an den Straßen auf die vor Cassiowarrys warnen und nach nicht allzu langer Zeit sehen wir auch einen der neben der Straße steht. Cassiowarry in freier Wildbahn gesehen: Check! In Mission Beach gehen wir etwas am Strand entlang. Hier wachsen viele Kokosnüsse an den sehr hohen Palmen. Also Blick nach oben richten! Es ist gerade hereinbrechende Flut und neben dem Sandstrand gibt es einen Abschnitt mit vielen Felsen. Da lasse ich es mir natürlich nicht nehmen auf den Felsen herum zu hüpfen, wobei mit dem steigendem Wasserpegel immer mehr Felsen aus dem Spiel ausscheiden. Die keinen Krebse verschwinden immer schnell ins Wasser wenn ich auf ihre Steine springe. Anschließend fahren wir weiter nach Cairns, wo wir erst einmal im Hotel einchecken und einen Platzregen abwarten. Ich glaube das ist der erste richtig starke Regen in Australien. Er dauert aber nicht lange, so dass wir noch an die Uferpromenade können. Cairns hat keinen Sandstrand, dafür aber einen schönen Park an der Promenade mit Lichtinstallationen in den Bäumen, öffentlichen Pools und öffentlichen Gasgrills. Am Abend essen wir noch etwas und ich leihe mir für morgen noch eine Unterwasserkamera aus.
Tag 17: Cairns & Great Barrier Reef
Das größte Highlight des Urlaubs steht heute an! Tauchen am Gread Barrier Reef. Um 8 Uhr starten wir mit der Silver Swift, einem relativ großen Katamaran. Da wir am Outer Great Barrier Reef tauchen müssen wir relativ weit rausfahren und haben starken Seegang. Alle Passagiere bekommen Anti-Seekrankheits-Pillen verordnet und trotzdem findet sich bald die Hälfte der Menschen am offenen Heck ein und guckt sich das Wasser von der Reling aus etwas genauer an. Henrik und ich bleiben jedoch standhaft, wie ich hier lobenswert erwähnen muss! Während unserer Fahrt halten wir einmal an und drehen eine extra Runde, weil wir einen Rettungsring im Wasser finden. Da wir niemanden sehen und auch kein Schiff fahren wir jedoch zeitnah weiter. Es gibt insgesamt drei Stopps an den getaucht und geschnorchelt wird. Wir beginnen mit einer Tauchrunde. Unser Tauchlehrer Paul ist sehr ruhig und erfahren und es dauert nicht lange bis wir alle Handzeichen drauf haben und ins Wasser können. Der Druckausgleich dauert etwas, während wir einer alten bewachsenen Ankerkette auf 12 Meter Tiefe folgen. Henrik ist schon etwas schneller. Unten gucken wir uns dann das Riff an. Die Sicht ist sehr gut, da das Wasser sehr klar ist. Wir tauchen durch die Korallen und sehen viele Fische, wobei wir noch sehr mit dem Tauchen selbst beschäftigt sind.
Beim zweiten Stopp schnorcheln wir eine Runde und ich bin mit meiner Kamera bewaffnet. Die Korallen wachsen bis 1 Meter und die Wasseroberfläche und sind da oben am buntesten. Wir sehen unendlich viele verschiedene Arten von Korallen und Fischen. Auch zwei kleine Riffhaie entdecken wir. Einmal mit weißer und einmal mit schwarzer Flossenspitze. Allzu nah ran für ein Foto gehen wir aber auch nicht. Etwas weiter vom Boot entfernt entdecken wir dann auch noch eine Schildkröte, deren Panzer einen Durchmesser von circa 70 Zentimetern hat. Wir verfolgen sie etwas und hören irgendwann die Pfeife des Aufpassers, dass wir uns zu weiter vom Boot entfernen. Das Meer ist hier auch schon etwas offener und die Korallen reichen nicht bis nach oben. Hier könnte sich schon einmal ein größerer Hai hin verirren.
Unser letzter Stopp beinhaltet für uns wieder einen Tauchgang. Diesmal fällt das Abtauchen schon deutlich einfacher. Paul zeigt uns einen Organismus, der seine Farbe verändert wenn man ihn berührt. Ist vermutlich eine Koralle? Wir sehen auch eine Riesenmuschel die bestimmt 30-40 Zentimeter groß ist. Ob da eine Perle drin ist? Unter Wasser stellen sich einem so viele Fragen die man gar nicht alle beantworten kann. Nach dem Tauchgang schnorcheln wir noch eine Runde und sehen Papagaienfische die am Riff knabbern, Clownsfische und viele andere Arten. Das Great Barrier Reef ist wirklich atemberaubend und ein Must-See auf jeder Australienreise. Am Ende des Tags geht es wieder zurück nach Cairns, wo wir abends noch etwas an der Promenade essen gehen.
Tag 18: Cairns & Cape Tribulation, Daintree Rainforest & Mossman Gorge
Heute wandeln wir endlich etwas auf den Spuren der Aborigines. Wir fahren nach Norden an die Stelle wo Weltnaturerbe Regenwald und Weltnaturerbe Great Barrier Reef aufeinandertreffen. Auf dem Weg kommen wir an vielen Zügen mit Zuckerrohr, Adlernestern auf Strom- oder Telefonmasten und unzähligen Termitenhügeln vorbei. Unser Guide erzählt uns bezüglich der Termitenhügel eine spannende Geschichte. Die Aborigines haben früher kleine Holzstämme in die Hügel gesteckt, die die Termiten dann ausgehöhlt haben. Daraus haben sie dann ihre Didgeridoos gebaut. Auf dem weiteren Weg kommen wir auch an einem bewaldeten Berggipfel vorbei der immer in Wolken gehüllt ist, da er sein eigenes Mikroklima macht. Bei Mossman Gorge werden wir von einem Nachfahren der Aborigines empfangen, der uns die traditionelle Begrüßungszeremonie zeigt und uns erzählt wie seine Vorfahren die Natur für Seife, Bemalungen und so weiter genutzt haben. Das gute ist, dass er ganz locker ist und nicht versucht sich zu sehr traditionell darzustellen wodurch es unecht und peinlich wirken würde. Wir entdecken eine gelb-schwarze Spinne die einen 10 Zentimeter langen Körper hat. Mit den 8 Beinen dazu ist das Vieh riesig. Zum Glück sitzt sie ruhig in ihrem Netz. Giftig oder nicht giftig? Wer weiß das schon so genau… Wir machen noch einen Boardwalk durch den Regenwald und kommen zu einem Fluß der mit Steinen gespickt ist, so dass man prima auf den Steinen durch den Fluss hüpfen kann.
Danach machen wir noch eine Bootsfahrt über den Daintree River und sehen einige Krokodile. Interessant ist, dass die Temperatur entscheidet, ob aus einem Krokodilei ein Männchen oder ein Weibchen schlüpft. Danach machen wir bei Cape Tribulation einen Bushwalk und sehen neben der interessanten Pflanzenwelt auch noch aus der Entfernung einen freien Cassiowarry.
Tag 18: Cairns & Kuranda National Park
Der letzte richtige Tag in Australien ist angebrochen. Schade! Am Ende ging die Zeit doch recht schnell um. Heute geht es noch einmal in den Regenwald. Diesmal jedoch in den Kuranda National Park, der nur einen Steinwurf von Cairns entfernt ist. Mit der Eisenbahn, genauer gesagt mit einer antiquierten Scenic Rail fahren wir in die Berge nach Kuranda. Die Strecke hat circa 25 Tunnel und 55 Brücken. Die Aussicht ist atemberaubend und nach kurzer Zeit sieht man nur noch Hügel und Regenwald soweit das Auge reicht. Man fühlt sich so als würde die transsibirische Eisenbahn durch den indischen Dschungel fahren. In Kuranda gab es früher mal eine Mine, weshalb die Eisenbahn wohl gebaut wurde. Auf dem Weg machen wir einen kurzen Stopp bei den Baron Falls, einem riesigen Wasserfall, der jetzt jedoch noch nicht so viel Wasser führt. Kuranda selbst ist nicht das was wir erwartet haben. Es gibt extrem viele Souvenirshops und Restaurants. Dazu kommt noch ein kleiner Zoo, ein Schmetterlingshaus noch vieles mehr. Wir haben etwas Zeit bevor es weitergeht, deshalb entscheiden wir uns eine kleine Wanderung ums Dorf herum zumachen. Hier ist es deutlich ruhiger und der Weg führt mitten durch den Regenwald. Das ist schon viel besser als der Massentourismus im Dorf. Wir kommen auch an einem großen Fluss entlang, sind aber vorsichtig, da wir nicht wissen, ob es hier Krokodile gibt. Vermutlich ja. Am Ufer entdecken wir Heerscharen von winzigen jungen Fröschen. Die sind wohl gerade geschlüpft. Wir essen dann noch etwas Eis im Dorf und besuchen dann einen kleinen Zoo und machen eine Army Duck Tour. Die Army Duck Tour ist eine Tour durch den Regenwald in alten Amphibienfahrzeugen der amerikanischen Armee, die für Landung an der Normandie im zweiten Weltkrieg genutzt wurden. Mit einer 7km langen Gondel geht es dann zurück und raus aus dem Nationalpark. Zurück in Cairns machen wir noch das Auto sauber (für den Sand bin ich wohl verantwortlich) und tanken.
Abreise
Mit dem Flieger geht es dann über Sydney und Abu Dhabi zurück nach Deutschland. Das Flugzeug fliegt sogar direkt über Ayers Rock und macht genau dort eine Kurve, so dass wir gut aus dem Fenster gucken und den roten Berg bestaunen können. In Abu Dhabi verliert Henrik noch seinen Reisepass, doch ich finde ihn unter seinem Sitz und als er mir panisch bei WhatsApp schreibt kann ich ihn mehr oder weniger direkt beruhigen. In Düsseldorf haben wir auf Grund eines verzögerten Starts in Abu Dhabi (Nebel) Verspätung, so dass wir unseren Anschlussflug nach Hamburg verpassen. Stattdessen nehmen wir den Zug und sagen Lena noch kurz Bescheid, die ist nämlich schon mit dem Auto losgefahren um uns abzuholen.
Fazit
Es war wie immer ein spannender und zum Teil auch anstrengender Urlaub den wir auf der anderen Seite der Erde verbracht haben. Die Orte in Australien sind deutlich größer als ich erwartet habe. Anbei nenne ich noch meine Highlights der Reise:
- Sydney & Blue Mountains
- Brisbane (Surfen, Australien Zoo & Feuerwerk)
- Wandern auf Erkunden auf Fraser Island
- Segeln und Schorcheln bei den Whitsunday Islands
- Tauchen am Great Barrier Reef
Eine längere Fassung des Reiseberichts, die aber nicht fürs Internet gedacht ist, kann bei Interesse direkt bei mir angefordert werden.